Moderne Smartphones sind wahre Wunderwerke. Sie übernehmen so viele Aufgaben für uns, dass sich nur noch wenige Menschen ein Leben ohne Handy vorstellen können. Sogar in puncto Sicherheit können sie uns gute Dienste leisten. Es ist ohne Weiteres möglich, ein Smartphone als Überwachungskamera zu nutzen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Mit einer geeigneten App können Sie Ihr altes Smartphone als Überwachungskamera verwenden.
- Es gibt verschiedene Apps zur Auswahl, darunter Alfred, Camio, IP-Webcam und Manything.
- Sie können die Kamerafunktion Ihres alten Handys aktivieren und es als Überwachungskamera verwenden.
- Eine stabile Internetverbindung und eine Stromquelle sind erforderlich.
- Bewegungserkennung und Audioaufzeichnung sind mögliche Funktionen, die Sie nutzen können.
Smartphone als Überwachungskamera nutzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Sie haben ein altes Smartphone, das Sie nicht mehr verwenden? Warum nicht in eine effektive Überwachungskamera verwandeln? Mit einer geeigneten App und ein paar einfachen Schritten können Sie Ihr altes Smartphone zu Hause als Überwachungskamera nutzen.
Um Ihr Smartphone als Überwachungskamera nutzen zu können, benötigen Sie zwei Geräte. Das aktuelle Gerät streamt das aufgenommene Video der Handy-Überwachungskamera und steuert die Funktionen. Das ältere Gerät nimmt die Bilder auf und übermittelt diese an das neuere Smartphone.
Wenn Sie kein altes Smartphone besitzen, stellt dies kein Problem dar: So wie ältere Kamera-Modelle auf spezialisierten Seiten wie MPB Europe Ltd erworben werden können, können ältere Smartphones auf Verkaufsplattformen wie Ebay bestellt werden. Die Preise für ältere Modelle sind in der Regel sehr moderat. Mehr als 50 bis 100 Euro müssen nicht investiert werden, um ein Smartphone mit einem Alter von fünf bis sieben Jahren zu bekommen.
Darüber hinaus benötigen Sie eine App (mehr Infos dazu s. u.), die auf beiden Geräten installiert wird. Loggen Sie sich auf beiden Handys mit denselben Zugangsdaten ein. Es ist auch möglich, beide Smartphones per QR-Code miteinander zu verbinden. Danach wählen Sie für das jeweilige Smartphone aus, ob es als Überwachungsgerät oder als Anzeigegerät verwendet werden soll.
Im nächsten Schritt tippen Sie auf das Live-Bild. Sie streamen das Bild des genutzten Überwachungsgerätes. Auf dem Display können Sie weitere Einstellungen vornehmen. Der Batteriestand des Überwachungsgerätes wird Ihnen automatisch angezeigt. Die Anweisungen beziehen sich auf die Alfred Camera App, die bei Google Play heruntergeladen werden kann.
App auswählen und installieren
Um Ihr Handy als Überwachungskamera einzurichten, müssen Sie zunächst eine geeignete App auswählen und sowohl auf Ihrem alten Smartphone als auch auf Ihrem aktuellen Gerät installieren. Es gibt verschiedene Apps zur Auswahl, unter anderem Alfred, Camio, IP-Webcam und Manything. Laden Sie die gewünschte App herunter und installieren Sie sie auf beiden Geräten.
Um die App einzurichten, folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm und melden Sie sich mit einem Google-Konto an. Stellen Sie sicher, dass Sie sich mit demselben Google-Konto auf beiden Geräten anmelden. Dadurch können Sie eine Verbindung zwischen den Geräten herstellen und das alte Smartphone als Kamera einrichten.
Wenn Sie eine Minikamera mit WLAN einsetzen möchten, können Sie die entsprechende App der Kamera verwenden. Stellen Sie sicher, dass die App mit Ihrem WLAN-Netzwerk kompatibel ist und Sie die Kamera erfolgreich mit dem Netzwerk verbunden haben. Alternativ können Sie auch WLAN-Überwachungskameras ohne Cloud-Zwang einsetzen, die Ihnen mehr Privatsphäre und Kontrolle über Ihre Daten bieten.
Nachdem die App auf beiden Geräten installiert und eingerichtet ist, können Sie sie verwenden, um die Handy-Überwachungskamera zu steuern. Die App bietet verschiedene Funktionen, wie zum Beispiel die Aktivierung der Bewegungserkennung und die Aufzeichnung von Audio. Passen Sie die Einstellungen nach Ihren Vorlieben an und stellen Sie sicher, dass die Geräte miteinander verbunden sind, um eine reibungslose Überwachung zu gewährleisten.
Alfred
Alfred ist eine benutzerfreundliche Überwachungskamera-App, die es Ihnen ermöglicht, Ihr Handy als Überwachungskamera zu verwenden. Sie bietet Funktionen wie Bewegungserkennung und Zwei-Wege-Audio. Sie können die App kostenlos herunterladen und verwenden, es gibt jedoch auch kostenpflichtige Optionen für zusätzliche Funktionen wie die Aufzeichnung von Videos.
Camio
Camio ist eine vielseitige Überwachungskamera-App, die sowohl mit einem Bewegungsmelder als auch mit einer IP-Kamera verwendet werden kann. Sie bietet hochwertige Live-Streaming-Funktionen und ermöglicht es Ihnen, Aufnahmen auf verschiedenen Geräten anzusehen. Die App kann kostenlos heruntergeladen werden, optional sind jedoch kostenpflichtige Pläne verfügbar, um spezielle Funktionen freizuschalten.
IP-Webcam
Mit IP-Webcam können Sie Ihr Android Handy in eine IP-Kamera verwandeln. Die App bietet eine breite Palette von Funktionen, darunter Bewegungserkennung, Zwei-Wege-Audio und die Möglichkeit, Aufnahmen auf einem FTP-Server zu speichern. IP-Webcam ist kostenlos und kann direkt aus dem Google Play Store heruntergeladen werden.
Manything
Manything ist eine beliebte Überwachungskamera-App, die es Ihnen ermöglicht, Ihr Android Handy in eine Überwachungskamera umzuwandeln. Sie bietet Funktionen wie Bewegungserkennung, Zwei-Wege-Audio und die Möglichkeit, Aufnahmen auf einer Cloud-Plattform zu speichern. Die App kann kostenlos heruntergeladen werden, es gibt jedoch auch kostenpflichtige Pläne für zusätzlichen Cloud-Speicher und erweiterte Funktionen.
| App | Funktionen | Kosten |
|---|---|---|
| Alfred | Bewegungserkennung, Zwei-Wege-Audio | Kostenlos, kostenpflichtige Optionen verfügbar |
| Camio | Bewegungserkennung, Live-Streaming | Kostenlos, kostenpflichtige Pläne verfügbar |
| IP-Webcam | Bewegungserkennung, Zwei-Wege-Audio, FTP-Speicher | Kostenlos |
| Manything | Bewegungserkennung, Zwei-Wege-Audio, Cloud-Speicher | Kostenlos, kostenpflichtige Pläne verfügbar |
Laden Sie die gewünschte App aus dem Google Play Store herunter und folgen Sie den Anweisungen zur Einrichtung und Verwendung. Jede App bietet unterschiedliche Funktionen, daher ist es ratsam, diejenige auszuwählen, die am besten zu Ihren individuellen Anforderungen passt.
| App | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
| Alfred | – Einfache Bedienung – Kostenlose Basisfunktionen – Bewegungserkennung | – Limitierte Bildqualität – Werbung in der App |
| Camio | – Cloud-Speicherung der Aufnahmen – Benachrichtigungen bei Bewegungserkennung | – Kostenpflichtige Premium-Funktionen – Begrenzter kostenloser Speicherplatz in der Cloud |
| IP-Webcam | – Unterstützt verschiedene Protokolle – Aufnahme auf SD-Karte möglich | – Komplexere Einrichtung – Begrenzte kostenlose Funktionen |
| Manything | – Cloud-Speicherung der Aufnahmen – Bewegungserkennung und Benachrichtigungen | – Kostenpflichtige Premium-Funktionen – Begrenzter kostenloser Speicherplatz in der Cloud |
Positionieren Sie Ihre Überwachungskamera
Nachdem Sie die App installiert und eingerichtet haben, müssen Sie Ihre Handy-Überwachungskamera positionieren. Wählen Sie einen geeigneten Ort, wie den Haupteingang Ihres Hauses oder die Haustür, um einen Rundumblick zu erhalten. Alternativ können Sie das alte Handy auch als Baby-Überwachungskamera oder Haustierkamera verwenden. Wenn Sie mehrere alte Handys haben, können Sie die App auf allen Geräten installieren und sie an verschiedenen Orten platzieren.
| Vorteile der Positionierung der Überwachungskamera | Nachteile der Positionierung der Überwachungskamera |
|---|---|
| Ermöglicht eine umfassende ÜberwachungBietet Sicherheit für den HaupteingangDient als Baby-Überwachungskamera oder Haustierkamera | Begrenzte Blickwinkel, wenn nur ein Gerät verwendet wirdEingeschränkte ÜberwachungsfunktionenMöglicherweise benötigen Sie mehrere alte Handys für eine vollständige Abdeckung |
Mit der richtigen Positionierung Ihrer Überwachungskamera können Sie Ihr Zuhause effektiv überwachen und potenzielle Sicherheitslücken identifizieren. Stellen Sie sicher, dass der gewählte Standort strategisch günstig ist und einen optimalen Blick auf die zu überwachenden Bereiche bietet.
Versorgen Sie die Überwachungskamera mit Strom
Für eine reibungslose Installation und Positionierung Ihrer Überwachungskamera kann es erforderlich sein, einen Handyhalter zu verwenden, um das Smartphone diskret zu platzieren. Wenn Sie einen größeren Blickwinkel benötigen, können Sie ein Weitwinkelobjektiv verwenden. Da das Streamen von Videos viel Strom verbraucht, empfiehlt es sich, das Handy mit einer Stromquelle zu verbinden, um sicherzustellen, dass die Überwachungskamera kontinuierlich funktioniert. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie längere Zeit nicht zu Hause sind.
Um eine zuverlässige Stromversorgung für Ihr Überwachungssystem zu gewährleisten, haben Sie verschiedene Optionen:
| Stromversorgungsoptionen | Vor- und Nachteile |
|---|---|
| Netzadapter | Stabile Stromversorgung, ideal für den Einsatz zu Hause |
| Powerbank | Mobiler Einsatz, keine Steckdose erforderlich, begrenzte Akkulaufzeit der Powerbank |
| USB-Anschluss | Verbindung mit einem Computer oder einem anderen Gerät mit USB-Port, mögliche Einschränkungen der Reichweite |
Je nach Ihren Bedürfnissen und Umständen können Sie die passende Stromversorgungsoption wählen, um Ihr Überwachungssystem optimal zu betreiben.
Fernsteuerung des Gerätes
Über die untere Menüleiste können Sie das genutzte Überwachungsgerät fernsteuern. Unter anderem stehen Ihnen folgende Funktionen zur Auswahl:
- Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
- Ein- und Ausschalten des Fotolichtes
- Abspielen eines Alarmtons
- Art der Aufzeichnung des Videomaterials
- Senden von Warnhinweisen an das Anzeigegerät
Achten Sie darauf, dass auf dem Gerät, welches Sie als Überwachungskamera nutzen wollen, oben in der Menüleiste der Kamera-Modus eingeschaltet ist. Das andere Gerät sollte auf „Anzeigegerät“ eingestellt sein.
Alternative Überwachungsapps
Neben der oben erwähnten Alfred Camera App gibt es weitere Anwendungen, die sich dazu eignen, aus einem alten Smartphone eine Überwachungskamera zu machen. Die besten fassen wir in der folgenden Übersicht zusammen.
WardenCam
WardenCam ist sowohl für Android als auch für iOS erhältlich. Nachdem Sie die App auf beiden Geräten installiert haben, wählen Sie aus, welches Smartphone als Überwachungskamera und welches als Überwachungsmonitor dienen soll. Sie müssen außerdem angeben, wo die aufgezeichneten Bilder gespeichert werden sollen. WardenApp lässt Ihnen die Wahl zwischen Google Drive und Dropbox. Die Anmeldung per Google-Konto erfolgt bei WardenCam erst ganz zum Schluss.
Die App bietet eine Reihe von Features, die sich im Alltag als nützlich erweisen. So haben Sie die Möglichkeit, im Nachtsichtmodus aufzuzeichnen. Sie können jederzeit den Blitz einschalten und zwischen Front- und Hauptkamera hin- und herwechseln. WardenCam verfügt über einen schnellen Bewegungsmelder, der sofort eine Nachricht an das Handy sendet, das als Monitor genutzt wird.
Babyphone 3G App
Die Babyphone 3G App überträgt Live-Bilder aus dem Kinderzimmer auf Ihr mobiles Endgerät. Die praktische Nachtlicht-Funktion ermöglicht es Ihnen, das Kind auch dann zu sehen, wenn die Raumbeleuchtung ausgeschaltet ist. Die App bietet Ihnen eine Vielzahl von Funktionen, die die Übertragungsqualität verbessern. Unter anderem können Sie die Empfindlichkeit des Mikrofons individuell regeln.
Die App ist auch deshalb so beliebt, weil die Erstkonfiguration weniger als 30 Sekunden in Anspruch nimmt. Der Nutzer erhält einen 9-stelligen Code, der auf beiden Stationen eingegeben wird. Komplizierte Netzwerkeinstellungen sind nicht notwendig, um Babyphone 3G nutzen zu können. Wenn Sie Daten sparen wollen, können Sie von Video- auf Fotoübertragung wechseln.
Babyphone 3G unterstützt sowohl WLAN- als auch LTE- und 3G-Netzwerke. So können Sie Ihr Kind von jedem Ort aus beobachten. Ein weiteres praktisches Feature ist das Aktivitätsprotokoll. Sie können nachvollziehen, wie oft das Kind wach war. Töne aus alten und aktuellen Videos können mit der App jederzeit abgespielt werden.
Motion Director Pro
Über eine Million Downloads – dies ist eine beeindruckende Zahl. Motion Director Plus zählt zur ersten Riege der kostenfreien Überwachungsapps. Das Kernstück der App ist der Bewegungserkennungsalgorithmus. Sobald Bewegungen erkannt werden, wird der Nutzer per E-Mail benachrichtigt. Die Mail enthält einen Bildlink.
Die erzeugten Bilder werden in der Cloud (z. B. bei Dropbox) oder lokal auf der SD-Karte des Smartphones gespeichert. Die App speichert auch dann Bilder, wenn das Gerät sich im Flugzeugmodus befindet. So lassen sich Stromausfälle oder Beeinträchtigungen der WLAN-Verbindung überbrücken.
Motion Director Plus ist der Nachfolger von Motion Director. Der Vorgänger ist bereits seit 2016 erhältlich. Der Anschaffungspreis lag anfänglich bei 1,99 Euro. Dies ist sicherlich nicht zu viel für eine App, die eine WLAN-Kamera ersetzen und diese sogar übertreffen kann.
Die Handhabung der App ist kinderleicht. Die Sensitivität der Bewegungserkennung lässt sich problemlos einstellen. Der Energieverbrauch ist ebenfalls individuell einstellbar. Um Energie zu sparen, kann das Display nach dem Beginn der Aufnahme abgedunkelt werden.
IPCam Plus
Die IPCam Plus App ist eine professionelle Lösung, die allerdings das Vorhandensein einer fest installierten IP-Kamera voraussetzt. Die kostenfreie App ist für Android und iOS verfügbar. Sie können bis zu sechs Kameras in einer Schnell-Ansicht zusammenfassen. Dies gibt Ihnen einen vollständigen Überblick über das Geschehen. Die App unterstützt den Landscape-Modus, sodass Sie die verfügbare Displaygröße optimal nutzen können.
Ein Rekorder wird für den Betrieb der App nicht benötigt: Die Bilder werden auf der SD-Karte der Überwachungskamera gespeichert. Die Ereignisanzeige macht es überflüssig, das gesamte Video herunterzuladen. Ein tolles Feature ist die Möglichkeit, Kamerafahrten zu programmieren. Per Smartphone können Sie Szenerien heranzoomen und sich ein genaues Bild der Lage machen.
Alte Android/iOS Überwachungskamera als Handy nutzen: 5 Punkte, die Sie beachten müssen
Bevor Sie Ihr altes Smartphone als Überwachungskamera verwenden, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Nachtsicht überprüfen: Einbrecher sind häufig nachts aktiv, daher ist es wichtig, dass Ihre Kamera über gute Nachtsichtfunktionen verfügt.
- Akkulaufzeit sicherstellen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Handy entweder über eine ausreichende Akkulaufzeit verfügt oder mit einer Stromquelle verbunden ist, um unterbrechungsfreie Aufnahmen zu ermöglichen.
- Aufnahmen speichern: Überlegen Sie, wie Sie die Aufnahmen speichern möchten. Nicht alle Apps bieten automatische Speicherungsoptionen. Einige unterstützen Cloud-Speicherlösungen oder lokale Speichermedien wie SD-Karten.
- Outdoor-Nutzung: Wenn Sie die Überwachungskamera im Außenbereich verwenden möchten, sollten Sie ein wetterfestes Gehäuse verwenden, um Ihr Smartphone vor Witterungseinflüssen zu schützen.
- Internetverbindung: Stellen Sie sicher, dass Sie eine stabile Internetverbindung haben, da die App eine Verbindung zur Überwachungskamera herstellen muss, um Live-Streaming und Fernzugriff zu ermöglichen. Wenn keine Internetverbindung verfügbar ist, sollten Sie nach einer App suchen, die auch ohne Internetzugang verwendet werden kann.
